Barrierefreies Webdesign nach dem BFSG

Inhaltsverzeichnis

Barrierefreies Webdesign nach dem BFSG – ich mache Deine Website fit für 2025

Du hast eine Website oder planst gerade ein digitales Angebot? Dann ist es höchste Zeit, dass Du Dich mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) beschäftigst – und zwar nicht nur, weil es bald Pflicht wird, sondern weil es Deine Website für alle Menschen zugänglich macht. Ich helfe Dir dabei, Deine Webpräsenz so zu gestalten, dass sie den gesetzlichen Anforderungen entspricht – und dabei auch in Sachen Benutzerfreundlichkeit, Suchmaschinenoptimierung und Zukunftssicherheit überzeugt.

Barrierefreies Webdesign nach dem BFSG

Was ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)?

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, kurz BFSG, verpflichtet ab dem 28. Juni 2025 viele Unternehmen und Dienstleistungsanbieter in Deutschland dazu, ihre digitalen Produkte – also auch Webseiten, Apps, Onlineshops und Softwarelösungen – barrierefrei zu gestalten.

Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen uneingeschränkten Zugang zu digitalen Informationen und Services zu ermöglichen. Das Gesetz setzt damit die EU-Richtlinie zum European Accessibility Act (EAA) um und macht digitale Barrierefreiheit erstmals verbindlich für die Privatwirtschaft.

Wenn Du also z. B. ein Onlineshop-Betreiber bist, Tickets online verkaufst oder digitale Dienstleistungen anbietest, betrifft Dich das BFSG direkt.

Warum barrierefreies Webdesign für Dich wichtig ist

Ich weiß aus Erfahrung: Barrierefreiheit klingt für viele zunächst nach zusätzlichem Aufwand. Aber in Wahrheit bringt sie Dir und Deinen Nutzer*innen jede Menge Vorteile:

  • Rechtssicherheit: Du vermeidest Abmahnungen und Bußgelder.

  • Mehr Reichweite: Du erreichst Menschen mit Einschränkungen – das sind über 10 Millionen allein in Deutschland.

  • Bessere SEO: Suchmaschinen lieben klare Strukturen, Alt-Texte, semantisches HTML – all das gehört zur Barrierefreiheit.

  • Stärkere Kundenbindung: Du zeigst, dass Dir wirklich alle Menschen wichtig sind.

  • Nutzerfreundlichkeit für alle: Auch ältere Menschen, mobile Nutzer oder Menschen mit Leseschwierigkeiten profitieren von barrierefreiem Design.

Was bedeutet barrierefreies Webdesign konkret?

Barrierefreiheit im Web heißt nicht nur, dass Screenreader funktionieren. Es geht um ein ganzheitliches Konzept, bei dem ich die Bedürfnisse aller Nutzer in den Fokus stelle. Hier ein paar Beispiele, wie ich das in Deinen Webauftritt integriere:

1. Visuelle Zugänglichkeit im Detail

Barrierefreiheit beginnt oft bei der visuellen Wahrnehmung, da viele Nutzer:innen direkte optische Einschränkungen haben (z. B. Sehschwäche, Farbenblindheit, Kontrastempfindlichkeit). Die folgenden Punkte gehen über die grobe Aussage „ausreichende Farbkontraste und lesbare Schriftgrößen“ hinaus und zeigen konkrete Maßnahmen, um visuelle Zugänglichkeit nachhaltig umzusetzen.

1. Farbkontrast und Farbschemata

  1. WCAG-Kontrastanforderungen prüfen

    • Für normalen Text (kleiner als 18 Pt bzw. 14 Pt fett) ist mindestens ein Kontrastverhältnis von 4,5:1 gegenüber dem Hintergrund empfohlen (WCAG AA). Für großen Text (ab 18 Pt bzw. 14 Pt fett) reicht mindestens 3:1.

    • Tools: Online-Kontrastchecker (z. B. WebAIM Contrast Checker), Browser-Extensions (z. B. Accessibility Insights, Axe DevTools). Diese Tools erlauben, Farbwerte einzugeben (HEX/RGB) und zeigen das Verhältnis an. In Entwicklungs-Workflows können automatisierte Tests eingefügt werden, die Farbvariablen oder CSS-Styles prüfen.

  2. Designsystem und Farbvariablen

    • Definiere Farbvariablen (CSS Custom Properties, SCSS-Variablen o. Ä.) für Hauptfarben (Primär, Sekundär, Akzent), Hintergrund- und Textfarben. Stelle sicher, dass jede Kombination im System getestet ist.

    • Biete Alternativ-Schemata an (z. B. Dark Mode, High-Contrast Mode). Moderne Betriebssysteme und Browser ermöglichen oft „prefers-color-scheme“ oder „prefers-contrast“. Du kannst CSS-Media Queries nutzen:

      @media (prefers-color-scheme: dark) {
      :root {
      --bg-color: #121212;
      --text-color: #e0e0e0;
      }
      }
      @media (prefers-contrast: more) {
      :root {
      --bg-color: #000000;
      --text-color: #ffffff;
      }
      }
    • Testen: Simuliere in Browser-Dev-Tools verschiedene Nutzereinstellungen (hoher Kontrast, Invertierung). Achte darauf, dass Grafiken (Icons, Illustrationen) in allen Modi sichtbar bleiben.

  3. Farben nicht allein als Informations-Träger

    • Wenn Status, Kategorien oder Warnhinweise vermittelt werden, kombiniere Farbe mit Symbol, Text oder Mustern. Beispiele:

      • Formular-Fehler: nicht nur rote Umrandung, sondern zusätzlich ein Icon (z. B. Ausrufezeichen) und ein erläuternder Text („Dieses Feld ist erforderlich“).

      • Diagramme/Charts: nutze differenzierende Markierungen, unterschiedliche Strichmuster oder Beschriftungen, statt nur verschiedene Farben. Tooltipps oder Legenden textuell ergänzen.

    • Code-Beispiel:

      <label for="email">E-Mail-Adresse <span aria-hidden="true">✱</span></label>
      <input id="email" type="email" aria-invalid="true" aria-describedby="email-error">
      <p id="email-error" role="alert">
      <svg width="16" height="16" aria-hidden="true"><!-- Warn-Icon --></svg>
      Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
      </p>

      Hier ist die rote Umrandung (CSS) nur eine Ergänzung; die Information über Fehler kommt auch durch Text und Icon.


2. Lesbare Schriftgrößen und Typografie

  1. Relative Einheiten verwenden

    • Verwende rem oder em statt absoluter Pixel-Angaben, damit Nutzer:innen mit Browser-Zoom oder geänderten Standard-Schriftgrößen problemlos größere Darstellungen erhalten. Beispiel:

      html {
      font-size: 100%; /* entspricht häufig 16px, kann aber vom Nutzer angepasst werden */
      }
      body {
      font-size: 1rem; /* passt sich an */
      }
      h1 {
      font-size: 2rem; /* doppelte der Basis */
      }
    • Vermeide minimale Schriftgrößen, bei denen der Text auch bei Zoom nicht größer wird.

  2. Zeilenhöhe und Zeichenabstände

    • Eine ausreichende line-height (z. B. 1.4–1.6) verbessert die Lesbarkeit, besonders bei langen Textpassagen.

    • letter-spacing (Zeichenabstand) und word-spacing können bei sehr kleinen oder sehr großen Schriftgrößen angepasst werden. Meistens genügen Standardwerte, aber teste mit verschiedenen Zoom-Leveln.

  3. Schriftartenwahl

    • Klare, gut lesbare Schriftarten ohne übermäßige Verschnörkelungen: serifenlose Schriften (z. B. Open Sans, Roboto) sind häufig gut lesbar, aber auch serifenbetonte Schriften können ok sein, solange der Kontrast und die Klarheit passen.

    • Achte auf gut differenzierbare Zeichen (z. B. klare Unterscheidung von „I“, „l“ und „1“).

    • Lade Webfonts performant und biete Fallback-Schriften an, falls der Nutzer sie nicht lädt.

  4. Zoom-Verhalten

    • Prüfe, ob deine Seite bei Browser-Zoom (bis 200 %) ohne horizontales Scrollen funktioniert. Nutze fluides Layout (Flexbox, Grid), setze keine fixen Breiten, die über den Viewport hinausgehen. Teste systematisch mit Browser-Zoom-Einstellungen.


3. Flexible Layouts und Responsive Design

  1. Fluid Grids und Flexbox/CSS Grid

    • Vermeide starre Pixelwerte für Containerbreiten; nutze prozentuale Breiten, max-width und min-width.

    • Beispiel mit CSS Grid:

      .container {
      display: grid;
      grid-template-columns: repeat(auto-fit, minmax(250px, 1fr));
      gap: 1rem;
      }

      So ordnen sich Elemente je nach verfügbarem Platz an.

  2. Media Queries und Breakpoints

    • Definiere sinnvolle Breakpoints auf Basis wirklicher Inhalte (Content-First-Breakpoints), nicht nur Geräte-Klassen. Teste mit verschiedenen Viewport-Breiten (Desktop, Tablet, Smartphone, aber auch ungewöhnliche Formate).

    • Beispiel:

      @media (max-width: 600px) {
      .navigation { display: none; }
      .mobile-menu { display: block; }
      }
  3. Viewport-Meta-Tag

    • Vergiss nicht <meta name="viewport" content="width=device-width, initial-scale=1.0"> im <head>, damit Mobilgeräte das Layout korrekt skalieren.

  4. Zoom und Textskalierung

    • Achte darauf, dass Zoom nicht zu Layout-Brüchen führt. Verwende relative Werte, flexible Bilder (max-width: 100%; height: auto;) und meide fixe Höhen, die Text oder Inhalte verdecken könnten.

  5. Dynamische Inhalte und Animationen

    • Wenn Inhalte per JavaScript nachgeladen oder Layout dynamisch verändert werden, stelle sicher, dass diese Änderungen für Hilfsmittel (Screenreader, Tastaturnavigation) nachvollziehbar sind.

    • Vermeide Animationen oder Bewegungseffekte, die Nutzer:innen ablenken oder Anfälle auslösen können. Biete eine Möglichkeit an, Animationen zu reduzieren (prefers-reduced-motion-Media Query).


4. Ganzheitliches Vorgehen

Auch wenn der Fokus hier auf visueller Zugänglichkeit liegt, ist Barrierefreiheit ein umfassendes Thema. Um den Nutzer:innenbedürfnissen gerecht zu werden, lohnt es, diese Punkte gleich mit zu behandeln:

  1. Semantische HTML-Struktur

    • Nutze Überschriften (<h1>–<h6>), Absätze <p>, Listen <ul><li>, Tabellen <table> nur für tabellarische Daten, Formularelemente mit passenden <label>-Beziehungen.

    • Semantik hilft nicht nur Screenreadern, sondern auch allen Nutzer:innen, da eine klare Struktur leichter erfassbar ist.

  2. ARIA-Attribute sorgfältig einsetzen

    • Nur dort, wo native HTML-Elemente nicht ausreichen (z. B. komplexe Widgets). Achte darauf, dass ARIA-Rollen, -States und -Properties korrekt und nicht übermäßig eingesetzt werden (Vermeidung von ARIA-Fehlern, die mehr Schaden anrichten).

    • Beispiel: Eine selbst gebaute Accordion-Komponente:

      <button aria-expanded="false" aria-controls="panel1" id="accordion1">
      Fragen und Antworten
      </button>
      <div id="panel1" role="region" aria-labelledby="accordion1" hidden>
      <p>Antworttext …</p>
      </div>

      Zudem muss JavaScript den aria-expanded-Wert und das hidden-Attribut synchron halten.

  3. Tastaturnavigation

    • Teste, ob alle interaktiven Elemente (Links, Buttons, Formulare, modale Dialoge etc.) per Tab, Shift+Tab erreichbar sind und klare Fokus-Indikatoren zeigen (Outline oder ein anderer sichtbarer Stil).

    • Vermeide „Keyboard Traps“, d. h. Bereiche, aus denen man via Tastatur nicht wieder herauskommt (z. B. modale Dialoge, in denen kein Schließen per Escape oder Fokus-Rückgabe implementiert ist).

  4. Medieninhalte (Bilder, Video, Audio)

    • Alt-Texte für Bilder: Beschreibend, aber nicht überladen. Bei dekorativen Bildern alt="", damit Screenreader sie überspringen.

    • Untertitel und Transkripte für Videos: sowohl für Hörgeschädigte als auch für Nutzer:innen in lauter Umgebung oder die Video stummschalten müssen.

    • Audiodeskription (optional, aber hilfreich für komplexe visuelle Inhalte in Videos).

    • Steuerelemente (Play/Pause, Lautstärke) müssen zugänglich sein (Tab-Navigation, Screenreader-Beschriftung).

  5. Kognitive Zugänglichkeit & verständliche Inhalte

    • Strukturierte, klare Texte: Überschriften klar hierarchisch, kurze Absätze, erklärende Linktexte („Mehr zu Barrierefreiheit“ statt „Hier klicken“).

    • Vermeidung von Fachjargon oder Erläuterung, wenn nötig. Bei Zielgruppen mit unterschiedlichem Hintergrund kann Leichte Sprache oder klare Sprache ergänzt werden.

  6. Formulare und Interaktionen

    • Eindeutige <label>-Verknüpfungen oder aria-label/aria-labelledby.

    • Klare Fehlermeldungen: beschreiben, was falsch ist und wie es korrigiert wird. Beispiel:

      <label for="phone">Telefonnummer</label>
      <input id="phone" type="tel" aria-describedby="phone-help phone-error">
      <small id="phone-help">Gib die Nummer im Format 0123-4567890 ein.</small>
      <!-- Bei Validierungsfehler: -->
      <p id="phone-error" role="alert">Bitte nutze das Format 0123-4567890.</p>
    • Prüfe dynamische Validierung so, dass Screenreader informiert werden (z. B. aria-live-Regionen oder role="alert").

  7. Testen mit realen Nutzer:innen und Hilfsmitteln

    • Automatisierte Tests (Lighthouse, Pa11y, Axe) sind nützlich, decken aber nicht alle Fälle ab.

    • Manuelles Testen mit Screenreader (z. B. NVDA, VoiceOver), Tastatur only, Lupe/Zoom, verschiedene Browser und Geräte.

    • Testen mit Nutzer:innen mit unterschiedlichen Behinderungen: Feedback einholen, Usability-Tests im Team oder über spezialisierte Agenturen/Organisationen.

  8. Prozessverankerung

    • Barrierefreiheit von Anfang an im Projekt verankern (Requirements, Design, Entwicklung, QA). Vermeide Recetten am Ende, da Nacharbeiten oft aufwändiger sind.

    • Schulung im Team (Designer:innen, Entwickler:innen, Content-Autoren): alle sollten Grundwissen über WCAG, Semantik, ARIA, Testing-Methoden haben.

    • Dokumentation im Styleguide/Designsystem: Accessibility-Komponenten, Muster, Dos & Don’ts.

  9. Feedbackkanäle und Monitoring

    • Biete eine Möglichkeit, Feedback zu melden („Probleme mit Barrierefreiheit melden“).

    • Setze Monitoring oder regelmäßige Audits an, um regressionsfrei barrierefrei zu bleiben (z. B. nach Updates von Bibliotheken oder Designänderungen).


Konkrete Implementierungstipps für deinen Webauftritt

  1. Designphase

    • Erstelle Mockups/Prototypen mit hohem Kontrast und teste sie bereits im Design-Tool (z. B. Figma: Farbkontrast-Plugins).

    • Diskutiere früh im Team mögliche Barrieren (z. B. zu kleine Buttons, unklare Icons).

    • Lege Typografie-Scale fest: Basisgröße, Skalierung für Überschriften, Abstände in relativen Einheiten.

  2. Styleguide/Komponentenbibliothek

    • Entwickle UI-Komponenten (Buttons, Inputs, Cards etc.) modular und mit Accessibility-Standards. Jeder Button hat Fokus-Stil, ausreichend Touch-Zielgröße (mind. 44×44 px), klare Zustände (hover, focus, disabled).

    • Verwende CSS-Variablen für Farben und Abstände, um systematisch Kontrast und Abstände konsistent zu halten.

    • Dokumentiere in der Komponentendokumentation, welche ARIA-Attribute nötig sind (z. B. für Dropdowns, Tabs, Modals).

  3. Entwicklung & Testing

    • Linting/CI: Baue Accessibility-Linter (z. B. eslint-plugin-jsx-a11y bei React) in CI-Kette ein.

    • Automatisierte Audits: Nutze Lighthouse CI, Pa11y oder axe-core in automatisierten Tests, um offensichtliche Probleme früh zu erkennen.

    • Manuelle Tests: Dediziere Test-Sessions, bei denen Entwickler:innen die Seite nur per Tastatur bedienen; prüft Fokus-Reihenfolge und Sichtbarkeit der Fokus-Indikatoren.

    • Screenreader-Tests: Lasse Entwickelnde grundlegende Screenreader-Bedienung probieren, um Verständnis zu vertiefen.

    • Responsives Testen: Emuliere verschiedene Viewport-Größen und teste Zoom-Fähigkeit. Achte auf dynamische Layoutanpassungen (z. B. bei vergrößertem Text).

  4. Content-Erstellung

    • Schulung für Content-Autor:innen zu verständlicher Sprache, korrekter Verwendung von Überschriften und Listen, sinnvoller Verlinkung.

    • Bilder mit sinnvollen Alt-Texten versehen; decorative images klar als solche kennzeichnen.

  5. Rollout & Wartung

    • Vor Launch: Endgültiger Accessibility-Check (automatisiert + manuell).

    • Nach Launch: Monitoring, Feedback auswerten, regelmäßige Updates bei neuen WCAG-Versionen oder Browser-Änderungen.

    • Dokumentiere Lessons Learned: Was hat gut funktioniert, wo gab es Hindernisse? Damit werden zukünftige Projekte schneller barrierefrei.


Praxisbeispiele und Code-Snippets

  1. Skip-Link („Zum Hauptinhalt springen“)

    <a href="#main-content" class="skip-link">Zum Hauptinhalt springen</a>
    <!-- CSS -->
    <style>
    .skip-link {
    position: absolute;
    top: -40px;
    left: 0;
    background: var(--focus-bg, yellow);
    color: var(--focus-color, black);
    padding: 8px;
    z-index: 100;
    transition: top 0.3s ease;
    }
    .skip-link:focus {
    top: 0;
    }
    </style>
    <main id="main-content">
    <!-- Hauptinhalt -->
    </main>

    Dies hilft Tastaturnutzer:innen und Screenreader-Nutzer:innen, direkt zum Inhalt zu springen.

  2. Tastaturzugänglichkeit und Fokus-Stile

    button, a, input, select, textarea {
    outline: none;
    }
    button:focus, a:focus, input:focus, select:focus, textarea:focus {
    outline: 3px solid var(--focus-color, #005fcc);
    outline-offset: 2px;
    }

    Achte auf ausreichend sichtbaren Fokus. Einige Designer:innen neigen dazu, Outline komplett zu entfernen – das verhindert jedoch die Barrierefreiheit.

  3. Fluid Typography mit Clamp()

    h1 {
    font-size: clamp(1.5rem, 2.5vw + 1rem, 3rem);
    }

    Dadurch skaliert die Überschrift mit der Viewport-Breite, bleibt aber innerhalb sinnvoller Grenzen.

  4. Responsive Images

    <img src="bild-klein.jpg"
    srcset="bild-klein.jpg 480w, bild-mittel.jpg 800w, bild-gross.jpg 1200w"
    sizes="(max-width: 600px) 480px, (max-width: 1200px) 800px, 1200px"
    alt="Beschreibung des Bildinhalts">

    So wird für verschiedene Gerätegrößen und Auflösungen die passende Bildversion geladen. Der Alt-Text informiert Nutzer:innen, die das Bild nicht sehen können.

  • Ganzheitlicher Ansatz: Visuelle Zugänglichkeit ist nur ein Teilaspekt. Sie bildet jedoch eine gute Einstiegsmöglichkeit, um weitere Barrierefreiheits-Maßnahmen zu etablieren.

  • Systematisches Vorgehen: Beginne im Design mit Farb- und Typografie-Entscheidungen, setze in der Entwicklung CSS-Variablen und responsive Techniken ein, teste kontinuierlich automatisiert und manuell, baue Feedback-Mechanismen ein und verankere Accessibility im Prozess.

  • Werkzeuge & Standards: Halte dich an WCAG-Richtlinien und nutze verfügbare Tools, um Kontraste, Zoom-Verhalten und Screenreader-Kompatibilität zu prüfen.

  • Dokumentation & Schulung: Sorge dafür, dass alle im Projekt involvierten Personen (Designer:innen, Entwickler:innen, Content-Autor:innen, Projektmanager:innen) ein Grundverständnis haben und wissen, wie sie barrierefrei arbeiten.

  • Nutzer:innenzentrierung: Teste mit realen Nutzer:innen, auch mit Einschränkungen; ihre Rückmeldungen sind wertvoller als rein technische Prüfungen.

2. Orientierung & Struktur – damit sich alle zurechtfinden

Barrierefreiheit bedeutet auch, dass sich Nutzer*innen leicht orientieren und Inhalte schnell erfassen können – unabhängig von ihrer individuellen Wahrnehmung oder den genutzten Hilfsmitteln. Eine klare, nachvollziehbare Struktur hilft dabei enorm. So sorge ich in deinem Webauftritt für optimale Orientierung:

  • Durchdachte Navigationsstrukturen:
    Menüs und Seitenaufbau folgen einer logischen, konsistenten Struktur. Nutzer*innen finden sich intuitiv zurecht, egal ob mit Maus, Tastatur oder Screenreader.

  • Semantisch korrekte Überschriften-Hierarchie (H1–H6):
    Eine saubere Gliederung mit passenden Überschriften macht Inhalte nicht nur für Suchmaschinen, sondern vor allem für assistive Technologien und Menschen mit kognitiven Einschränkungen zugänglich.

  • „Skip to Content“-Links:
    Tastaturnutzer*innen können per Schnelllink direkt zum Hauptinhalt springen – ohne sich erst durch Navigation und Header kämpfen zu müssen.

Diese Maßnahmen helfen nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern verbessern die Benutzerfreundlichkeit für alle – ganz im Sinne eines inklusiven Webdesigns.


3. Assistive Technologien unterstützen – digitale Inhalte für alle erfahrbar machen

Viele Menschen nutzen unterstützende Hilfsmittel wie Screenreader, Braillezeilen oder Sprachausgabe-Software, um sich im Web zu bewegen. Damit diese Technologien zuverlässig funktionieren, braucht es eine saubere technische Grundlage. Ich achte gezielt darauf, dass dein Webauftritt auch hier barrierefrei ist:

  • Screenreader-kompatibles HTML mit ARIA-Attributen:
    Ich setze auf semantisch korrektes HTML und ergänze es gezielt mit aria-Attributen (Accessible Rich Internet Applications), damit Screenreader verstehen, was welche Funktion hat – etwa ob es sich um eine Navigation, ein Formularfeld oder ein interaktives Element handelt.

  • Aussagekräftige Alternativtexte für Bilder und Icons:
    Alle visuellen Inhalte, die eine Bedeutung transportieren, erhalten sinnvolle alt-Texte oder beschreibende aria-labels. Dadurch wird der Informationsgehalt auch hör- oder tastbar erfahrbar gemacht.

  • Keine versteckten oder unbeschrifteten Bedienelemente:
    Buttons, Links oder interaktive Bereiche müssen für alle zugänglich sein – nicht nur visuell. Ich vermeide „unsichtbare“ Inhalte ohne zugängliche Beschriftung und stelle sicher, dass auch dynamische Komponenten korrekt eingebunden sind.

Diese technischen Maßnahmen schaffen die Grundlage dafür, dass dein Webauftritt wirklich für alle nutzbar ist – unabhängig von Fähigkeiten oder Endgeräten.


4. Bedienbarkeit ohne Maus – volle Kontrolle mit der Tastatur

Nicht alle Nutzerinnen können oder möchten eine Maus verwenden. Menschen mit motorischen Einschränkungen, Screenreader-Nutzerinnen oder Power-User verlassen sich häufig auf die Tastatur oder alternative Eingabemethoden. Deshalb achte ich bei der Gestaltung deines Webauftritts auf eine uneingeschränkte Tastaturbedienung:

  • Volle Steuerbarkeit mit der Tastatur:
    Alle Inhalte und Funktionen – vom Navigationsmenü über Formulare bis hin zu interaktiven Elementen – lassen sich vollständig per Tabulator, Enter- und Pfeiltasten bedienen. Kein Frust, keine Sackgassen.

  • Keine Mausabhängigkeit bei Interaktionen:
    Wichtige Informationen oder Funktionen dürfen nicht ausschließlich über „Hover“-Effekte oder Mausaktionen zugänglich sein. Ich stelle sicher, dass alles auch ohne Maus erreichbar und verständlich bleibt – z. B. durch klickbare Bereiche, sichtbare Hinweise und zusätzliche Tastaturbefehle.

  • Deutliche Fokus-Hervorhebungen:
    Aktive oder angesteuerte Elemente wie Buttons, Links oder Formularfelder werden visuell klar hervorgehoben. So behalten Nutzer*innen jederzeit den Überblick, wo sie sich gerade befinden – ein essenzieller Aspekt für barrierefreie Navigation.

Diese Maßnahmen sorgen nicht nur für Barrierefreiheit, sondern verbessern die Usability für alle – zum Beispiel auch auf mobilen Geräten oder bei schlechter Internetverbindung.


5. Kognitive Barrieren abbauen – verständlich, klar und konzentriert

Barrierefreiheit bedeutet nicht nur technische Zugänglichkeit – auch die Verständlichkeit von Inhalten spielt eine entscheidende Rolle. Menschen mit kognitiven Einschränkungen, Lernschwierigkeiten, Aufmerksamkeitsstörungen oder nicht-deutscher Muttersprache profitieren von klarer Sprache, übersichtlichem Design und einer gezielten Nutzerführung. So berücksichtige ich diese Aspekte auf deiner Website:

  • Einfache Sprache, wo sie gebraucht wird:
    Ich formuliere Inhalte klar, direkt und strukturiert – ohne Fachjargon oder unnötig komplizierte Sätze. Wenn gewünscht, integriere ich auch Leichte Sprache, also speziell vereinfachte Inhalte mit besonders niedrigem Sprachniveau, nach den offiziellen Regeln. Das hilft nicht nur Menschen mit kognitiven Einschränkungen, sondern auch allen, die Inhalte schnell erfassen wollen.

  • Verzicht auf ablenkende Effekte und übermäßige Animationen:
    Eine ruhige, aufgeräumte Gestaltung unterstützt die Konzentration. Ich verzichte bewusst auf blinkende Elemente, hektische Slider oder visuelle Effekte, die verwirren oder vom Wesentlichen ablenken könnten – besonders wichtig für Menschen mit ADHS, Autismus oder Reizempfindlichkeit.

  • Klare Handlungsaufforderungen (Call-to-Action):
    Nutzer*innen sollen schnell verstehen, was sie tun können oder sollen. Deshalb gestalte ich Call-to-Actions eindeutig, gut sichtbar und verständlich formuliert. Statt „Jetzt loslegen“ heißt es dann z. B. konkret: „Kostenloses Angebot anfordern“ – klar, aktiv und ohne Missverständnisse.

Indem wir kognitive Hürden abbauen, schaffen wir eine Umgebung, in der sich alle besser zurechtfinden – unabhängig von Bildungsniveau, Konzentrationsfähigkeit oder Sprachkenntnissen.


Wer muss sich an das BFSG und somit an barrierefreies Webdesign halten?

Das Gesetz gilt für viele private Unternehmen, sobald sie digitale Produkte oder Dienstleistungen öffentlich anbieten. Betroffen sind unter anderem:

  • Onlineshops

  • Online-Banking-Plattformen

  • Ticketbuchungsportale

  • E-Book-Anbieter

  • Kommunikationssoftware und Webportale

  • Elektronische Kommunikationsdienste

Aber auch, wenn Du nicht direkt betroffen bist, lohnt es sich, Deine Website barrierefrei zu gestalten – denn Du verbesserst damit das Nutzererlebnis für alle Besucher*innen.


So unterstütze ich Dich für barrierefreies Webdesign

Ich entwickle oder optimiere Deine Website so, dass sie den Anforderungen des BFSG entspricht – konform zu den internationalen Standards der WCAG 2.1 (Web Content Accessibility Guidelines) sowie der europäischen Norm EN 301 549. Dabei achte ich auf:

✅ Technische Umsetzung nach aktuellen Standards
✅ Mobile Optimierung und Responsive Design
✅ Strukturierte Inhalte mit semantischem HTML
✅ Barrierefreie Navigation und Interaktionen
✅ Dokumentation und Prüfung mit Tools wie WAVE, axe oder Lighthouse

Wenn Du bereits eine Website hast, biete ich Dir gern einen Accessibility-Audit an – ich prüfe Deine Seite auf Barrieren, zeige Dir die Schwachstellen und liefere konkrete Handlungsempfehlungen.


Bereite Deine Website jetzt auf barrierefreies Webdesign vor!

Je früher Du beginnst, desto entspannter wird es für Dich – rechtlich, technisch und strategisch. Ich begleite Dich Schritt für Schritt: von der ersten Analyse über das Design bis zur fertigen, gesetzeskonformen Website.

Lass uns gemeinsam Deine digitale Präsenz inklusiv, modern und zukunftssicher machen.

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